Donnerstag, 26. Juli 2012

Jede Menge Sand


18/07 – 24/07

Am Mittwoch (18/07) stiegen wir morgens um 10 Uhr mal wieder in den Greyhound, der uns an diesem Tag nach Hervey Bay bringen sollte. Dort wurden wir von unserem  „Friendly Hostel“ ;) abgeholt.  Auf der Fahrt kamen wir ins Gespräch mit der „Managerin“ und sie fragte uns, ob wir nicht Lust hätten, für zwei Stunden sauber machen am Tag, unsere Unterkunftskosten zu sparen. Da wir sowieso auf der Suche nach einem neuen WWOOF-Platz waren, sagten wir glatt zu. Statt der geplanten drei Tage Hervey Bay, blieben wir eine ganze Woche.
Jeden Morgen um neun Uhr ging es dann los. Wir mussten die Küchen und die Bäder sauber machen, die Betten abziehen und die Räume allgemein sauber halten. Das Hostel besteht aus vier „units“, die jeweils ihre eigene Küche, ihr eigenes Bad und drei Schlafzimmer haben. 


Die Tage in Hervey Bay verbrachten wir großteils an dem kilometerlangen Strand, um ein wenig an unserer Bräune zu arbeiten ;).




Wir waren natürlich nicht nur faul. Wir liehen uns Fahrräder im Hostel aus und erkundeten damit Hervey Bay. Zum Beispiel besuchten wir den botanischen Garten und den Pier der Stadt.






Für Montag (23/07) hatten wir uns in die „unique Fraser“ Tour nach „Fraser Island“ eingebucht.
Faser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Über mehrere Jahrhunderte haben das Meer und der Wind den Sand zu einer 1840 km² großen Fläche geformt, auf der es mehr als 100 Süßwasser-Seen gibt. Die Butchulla-Aboriginis (der Aborigini-Stamm, der auf Fraser Island lebte) nennt die Insel „K’gari“, was übersetzt Paradies heißt. Auf Fraser Island kann man nur mit Allrad-Geländewagen fahren, da es keine asphaltierten Straßen gibt, sondern nur schwer zu befahrende Sandpisten. Die längste offizielle Straße ist der „75 mile beach“, der auch gleichzeitig ein eingetragener Flughafen ist. ;)



Unsere Tour startete am Montagmorgen um 7.30 Uhr. Wir waren in zwei Geländewagen, mit je sechs Passagieren, einem Fahrer sowie Mala, einer Butchulla-Aborigini, die uns alles über die Mythen und Gebräuche ihrer Vorfahren auf der Insel erklärte.



Nach einer halbstündigen Fährenfahrt kamen wir endlich auf Fraser Island an. Unser erstes Ziel für den Tag sollte der McKenzie-See sein. Hier gibt es den zweitreinsten Sand in Australien, (92% reiner Silikat-Sand. Reiner ist der Sand nur am Whitehaven Beach (98%)) und auch eines der klarsten Wasser der Welt, da es vom Sand ständig gefiltert wird.







Danach ging es über den 75 mile beach zum „Maheno Shipwreck“, welches 1935 von einem Zyklon an Land gespült wurde. Während des zweiten Weltkriegs wurde es dann von den australischen Soldaten für Zielübungen mit Granaten genutzt. Wie uns der Tourguide erklärte, haben sie bei zehn Versuchen immerhin einmal getroffen ;).



Ein kleines Stück weiter nördlich liegen die „Pinnacles“, die auch als coloured sands bekannt sind. Den Geschichten der Butchulla-Aboriginies zufolge, kam eine Frau, die einem älteren Mann zur Ehe versprochen war, zu dieser Stelle, um sich mit dem „Rainbow man“ (einem der Aborigini-Götter) zu unterhalten. Der eifersüchtige zukünftige Ehemann verfolgte die Frau, um sie umzubringen, da er dachte, sie würde ihn mit einem anderen Mann betrügen. Also warf er seinem Boomerang nach der Frau. Der Rainbow Mann warf sich todesmutig zwischen die Frau und den Boomerang und sein Blut, welches die Farben des Regenbogens hatte, verteilte sich auf den Sandformationen.



Im Anschluss ging es dann zum „Eli Creek“, einem Bach, der täglich um die 80 Millionen Liter Wasser ins Meer spült.



Dann war auch schon Lunch-Zeit, den wir im „Wanggoolba Creek Rainforest“ aßen. Es gab Burger zum selber belegen und dazu Bier ;-) Während des Essens wurden wir von mehreren Kookaburra (oder in deutsch auch lachender Hans) beobachtet.




Frisch gestärkt, ging es dann weiter zu einem traditionellen Männer-Platz der Aboriginis, dem „Lake Wabby“. Hier wurden früher die Aborigini-Jungen in einer speziellen Zeremonie durch das Erfüllen verschiedener Aufgaben zu Männern.



Zum Abschluss unseres Tagesausflugs ging es dann noch zur „Central Station“. Central Station war die Hauptstation der Holzfäller Mitte des 20. Jahrhunderts, wo diese das gefällte Holz mit Pferden verfrachteten. Nachdem Fraser Island 1992 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, war auch mit dem Holzfällen Schluss auf der Insel. Heute kann man an der Central Station noch die alten Geräte und Maschinen der Holzfäller ansehen. Außerdem führt ein Rundweg an einem kleinen Bach mit super klarem Wasser entlang, in dem eine 300 Millionen alte Farnart wächst. Natürlich war der Farn, den wir gesehen haben, nicht 300 Millionen Jahre alt ;), aber DNA-Tests haben gezeigt, dass diese Farnart schon vor der Zeit der Dinos gewachsen ist.



Mittlerweile war es schon zehn vor fünf. Da unsere Fähre um fünf Uhr ablegen sollte, sagten unsere Fahrer, jetzt wäre es Zeit für den Rallye-Teil unserer Fahrt und legten einen Zahn zu :-). Wir schafften es, nach einer abenteuerlichen Fahrt, gerade noch so als letzte auf die Fähre, die dann während des Sonnenuntergangs zurück nach Hervey Bay fuhr.





Fraser Island - Video


Sonntag, 22. Juli 2012

Erste Schritte an der Ostküste

03/07 – 18/07

Am Montag, den 02/07 kümmerten wir uns um unser neues Fortbewegungsmittel.
Da es zu teuer wäre, ein Auto oder einen Campervan für unsere ganze Zeit in Australien zu mieten, haben wir beschlossen uns ein Greyhound-Busticket bis Sydney zu kaufen. Der Greyhound Bus startet mehrmals täglich und hat Stops in allen für uns interessanten Städten. Man kann innerhalb von 3 Monaten an allen Stops aussteigen, ein paar Tage dort bleiben und dann weiter fahren.



Zusammen mit dem Kauf unserer Tickets buchten wir auch unsere erste Fahrt, die nach „Mission Beach“ gehen sollte. Wie der Name schon sagt, hat Mission Beach auch einen sehr schönen Strand zu bieten.




Dort hatten wir uns ins „Absolute Backpackers“ eingebucht, die uns auch vom Bus abholten, sodass wir nicht mit unserem ganzen Gepäck zu Fuß laufen mussten. Das Hostel bietet außerdem jeden Tag verschiedene Shuttles an. Einmal zu einem Regenwald-Wanderweg in einem nahegelegenen Dorf, wo wir jede Menge blaue Schmetterlinge sahen. Desweiteren gibt es jeden Abend eine Tour zum Cassowary-Spotting, bei der man, wenn man Glück hat, einen von den riesigen, fast ausgestorbenen Vögel zu Gesicht bekommen kann.
Gegen 17.00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, um einen der seltenen Cassowarys zu sehen. Leider hatten die Cassowarys an diesem Tag keine Lust sich zu zeigen, dafür gab es aber umso mehr Wallabies zu bewundern.




Am 05/07 brachte uns das Shuttle dann wieder zum Busbahnhof, von wo aus wir dann mit dem Greyhound weiter nach „Townsville“ fuhren.
Das positivste an Townsville ist wohl die Fähre nach „Magnetic Island“. Ansonsten ist es eine Stadt ohne besonderen Flair, die versucht so zu sein wie Cairns.
Am Freitag (06/07) machten wir das einzig wirklich Sehenswerte. Wir bestiegen den „Castle Hill“, von dem man über die ganze Stadt und die Cleveland Bay sehen kann.




Samstags (07/07) setzen wir dann morgens auf Magnetic Island über, die ihren Namen von James Cook bekam, da dieser dachte, die Insel wäre magnetisch und würde all seine Instrumente manipulieren ;-).
Unser Hostel auf Magnetic Island war an eine Koala-Auffangstation und einen Tierpark angegliedert. Die „Zimmer“ sind kleine Hütten, die jeweils über ein eigenes Bad verfügen.



Nachdem wir ausgepackt hatten, machten wir uns auf dem Weg zum „Koala Walk“, einem Wanderweg, bei dem man angeblich immer wieder Koalas auf dem Bäumen sehen soll. Wir hatten wohl Pech, konnten aber einige tolle Blicke auf einige der vielen Strände der Insel genießen.



Am Abend wollten wir dann wilde Rockwallabies füttern gehen. So machten wir uns gegen 17.00 Uhr auf den Weg. Schon als wir um die Ecke zu dem Ort bogen, wo die Wallabies sich aufhalten sollten, entdeckten wir das Erste.




Einige Meter weiter sahen wir dann erst, wie viele von den kleinen Wallabies wirklich an diesem Ort waren.



Besonders süß war ein kleines „Babywallabie“. Erst war es ganz schüchtern und hat sich nicht so recht getraut, zu uns zu kommen, aber nach einigen Überzeugungsversuchen unsererseits kam es dann und ließ sich von uns füttern.




Sonntags (08/07) wanderten wir dann auf einem sehr felsigen Wanderweg zu den verschiedenen Stränden, die Magnetic Island so zu bieten hat.





Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg zurück nach Townsville. Kaum dort angekommen fing es auch schon an zu regnen. Und es sollte nicht der letzte Regen für die kommenden Tage bleiben…
In Townsville blieben wir dann noch bis Mittwochmorgen (11/07), in der Hoffung, dass es endlich aufhören würde zu regnen. Aber Pustekuchen. So Nutzen wir den Mittwoch um etwas Strecke zu machen und fuhren die 300 km nach „Airlie Beach“, in der Hoffung den Regen hinter uns zu lassen.
Airlie Beach ist vor allem bekannt wegen seinem Zugang zu den „Whitsunday Inseln“, einer Inselgruppe, die zu den schönsten in der ganzen Welt zählt.
Leider ging unser Plan, das schlechte Wetter hinter uns zu lassen, nicht auf. In Airlie Beach regnete es genauso viel, wenn nicht noch schlimmer als in Townsville. Wir warteten ein paar Tage ab und beschlossen dann, wenn auch etwas wehmütig, keinen Ausflug zu den Whitsundays zu machen, da der Wetterbericht weiteren Regen für die folgenden Tage gemeldet hatte. Einmal gab es eine kurze Regenpause, die wir dann nutzen, um uns zumindest Airlie Beach anzusehen. Dabei sahen wir auch einen Kakadu, der dachte er wäre Spiderman. ;)




Da auch für die nächsten Tage weiter Regen gemeldet war, wollten wir den Samstag (14/07) nutzen, um zu reisen. Die nächste Station wollten wir in Rockhampton machen, was eine ca. achtstündige Busfahrt von Airlie Beach entfernt ist. Kurz vor unserer Ankunft in Rockhampton fing es dann mal wieder an zu regnen.
Rockhampton bewirbt sich selbst als die „Rinderhauptstadt“ Australiens. Außerdem markiert Rockhampton das Ende der Tropen.
Nach einer Woche Regen hatte das Wetter dann endlich Gnade mit uns und Montags (16/07) schien endlich wieder die Sonne. Das nutzten wir dann auch gleich aus und gingen in den botanischen Garten von Rockhampton, in dem sich auch ein kostenloser Zoo befindet. Dort sahen wir dann auch endlich einen Cassowary.





Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder weiter. Diesmal nach „Agnes Water“, einem kleinen Strandort. Dort  blieben wir nur einen Tag, den wir großteils am Strand verbrachten.


Donnerstag, 12. Juli 2012

Road Trip zum Cape Trib

30/06 – 03/07

Sicher vom Boot gekommen, verbrachten wir die nächsten zwei Tage damit, unseren nächsten Ausflug zu planen. Diesmal sollte es in den mit Regenwald bewachsenen Norden Australiens gehen. Ziel: „Cape Tribulation“.
Cape Trib, wie es die Einheimischen nennen, liegt etwa 200 km von Cairns entfernt.  Man kann entweder einen Tagesausflug mit einem der tausend Anbieter machen oder sich ein Auto mieten und die Strecke selbst erkunden. Wir entschieden uns für die zweite Methode.
Also mussten wir erst einmal alle Autovermieter abklappern und Preise vergleichen. So fanden wir dann auch ein günstiges Angebot, bei dem wir nur $50 pro Tag inklusive Versicherung zahlen mussten. Dafür bekamen wir den folgenden Wagen, der aber für unsere Zwecke vollkommen reichte.



Am Samstag (30/06) ging es dann los. Um neun Uhr holten wir unser Auto ab, gingen noch schnell ein paar Kleinigkeiten einkaufen und dann waren wir auch schon „on the road“.



Unseren ersten Stop legten wir in „Palm Cove“ ca. 30 Minuten nördlich von Cairns ein. Palm Cove ist ein beliebter Strandferienort, wo die etwas nobleren Ferienanlagen direkt am Strand stehen.




Der ganze „Captian Cook Highway“ führt direkt am Meer entlang, was sich zum Einen durch eine doch sehr kurvenreiche Strecke äußert, zum Anderen aber auch mehrere schöne Ausblicke zu bieten hat.




Den nächsten größeren Stopp machen wir in „Port Douglas“. Port Douglas ist im Vergleich zu Cairns anspruchsvoller und lockt vor allem Familien und ältere Personen an, die dann ihre Ferien auf Liegen am Strand verbringen. Dort schlenderten wir durch die Einkaufstraße und am Strand entlang und fuhren dann zu einem Aussichtspunkt auf einem Berg, von dem man die ganze Strandpromenade überblicken kann.



20 km weiter nördlich liegt die „Mossman Gorge“. Diese ist Teil des „Daintree National Park“, in der man verschiedene kleine Wanderungen machen kann. Leider wurde die Hängebrücke, die zu einem der Wanderwege führt, repariert als wir da waren, weshalb wir nur eine der Wanderungen machen konnten. Schade!



Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser Tagesziel „Daintree Village“ und unsere Unterkunft für diese Nacht, die „Daintree Riverview Lodge“. Hier konnten wir mit einem schönen Blick auf den Fluß unser Abendessen kochen. Leider sahen wir kein Krokodil, die in diesem Fluß sehr häufig anzutreffen sind.




Sonntags morgens (01/07) setzen wir dann mit der Fähre über den Daintree River in den Nationalpark über. In dem Nationalpark fährt man über eine relativ enge Straße mitten durch den Regenwald.
Nach ein paar Kilometern Fahrt hatten wir den Aussichtspunkt, „Cape Kimberley“ erreicht, von dem aus man über den Regenwald und das angrenzende Meer sehen kann.



Auf dem Weg zum eigentlichen Highlight, dem Cape Tribulation ;-), machten wir verschiedene Walks durch den Regenwald, der teilweise in Mangroven überging. 





Dort sahen wir unter anderem auch einige ziemlich witzige Bäume.








Gegen 14.00 Uhr hatten wir es aber endlich geschafft. Vor unserer Tour haben wir immer erzählt bekommen, wie schön es doch am „Cape Trib“ sei, haben es aber nie so ganz geglaubt. Aber es entspricht wirklich den Beschreibungen






Man kommt aus dem Regenwald raus und landet direkt an einem weißen Sandstrand. Ein Traum und dazu dann auch noch traumhaftes Wetter.
Wir schlenderten am Strand entlang und stießen nach ein paar hundert Metern auf ein Korallenriff, welches bei Ebbe teilweise aus dem Wasser herausragt. Hier konnten wir einen kleinen Riffhai beobachten, der zwischen den einzelnen Riffteilen umher schwamm und auch mehrere Aale.
Auf dem Rückweg wurden wir dann noch kurz von einem Krebs „attackiert“, den Angela wohl bei seinem Mittagsschläfchen störte ;-).



Der Heimweg verlief dann weniger spektakulär, da wir ohne Zwischenstopps zurück nach Cairns zu unserem Hostel fuhren.