Samstag, 4. Februar 2012

Vom ersten Sonnenaufgang der Welt und tausenden Tölpeln



In Rotorua und Tauranga hatte es der Wettergott ziemlich gut mit uns gemeint. Wir hatten ca. 1,5 Wochen nur strahlend blauen Himmel und Sonne satt. Als wir jedoch am Freitag den 27.01. von Rotorua in Richtung East Cape wollten, war es erstmal vorbei mit eitel Sonnenschein und es regnete mal wieder. Deshalb entschieden wir uns, nur bis Opotiki zu fahren und einfach einen Faulenz-Tag einzulegen (als ob wir das nicht auch bei Sonne machen würden ;-)). Schade war es nur um das Hostel. Das „Beach House“ liegt direkt am Strand und hat einen superschönen Ausblick auf Meer, wenn man denn soweit sehen kann.




Am nächsten Morgen zeigte sich die neuseeländische Sonne dann aber wieder von ihrer besten Seite und machte weiter, als ob nichts gewesen wäre. So setzen wir unseren Weg Richtung East Cape bei strahlendem Sonnenschein fort. Nach 3,5 Stunden Autofahrt und einer sehr kurvenreichen, engen, aber auch schönen Strecke hatten wir dann das Ziel für den Tag erreicht. Einen Campingplatz ca. 10 km vom eigentlichen East Cape entfernt, der direkt am Meer liegt und nichts zu bieten hat außer 2 Plumpsklos und einen Gartenschlauch, der als Wasseranschluss dient. Den restlichen Tag verbrachten wir dann damit, es uns in der Sonne gemütlich zu machen (also wieder ein Faulenz-Tag ;-)).




Dafür hieß es aber dann am nächsten Morgen (Sonntag der 29/01) um 5 Uhr : Raus aus den Federn und ab zum East Cape den ersten Sonnenaufgang der Welt ansehen. Ein Hindernis stand uns dabei noch im Weg. Das eigentliche East-Cape ist ein Leuchtturm auf einem Berg, von dem man einen schönen Blick auf die ersten Sonnenstrahlen hat. Wir wussten auch schon, dass man „ein paar Treppenstufen“ gehen muss, um dorthin zu gelangen. Wie gesagt ein Paar. 753 Stufen später und leicht außer Puste hatten wir es dann aber endlich geschafft und der Sonnenaufgang konnte kommen.






Gegen 6.30 Uhr machten wir uns dann an den „Abstieg“ und fuhren weiter nach Tolaga Bay, wo wir eine Frühstückspause am Strand einlegten. Außerdem schauten wir uns bei dieser Gelegenheit auch noch den längsten Steg Neuseelands an, der sich ebenfalls dort befindet. (Immerhin 660m lang)




Unsere Fahrt ging weiter bis nach Gisborne, wo wir uns erstmal ein Hostel suchten und ein kleines Nickerchen machten. Wir waren ja auch schon ein paar Stunden unterwegs gewesen und sehr früh aufgestanden ;-)
Danach machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort entdeckten wir dann ein Kino in dem der neu verfilmte Stieg Larsson Film gezeigt wurde und beschlossen uns den Film am Abend anzusehen. Übrigens ein empfehlenswerter Film.
Montag morgens (30/01) wollten wir nochmal nach Gisborne rein, um uns in den dortigen Geschäften mal umzusehen, da diese bei unserem Besuch am Tag zuvor schon größtenteils geschlossen hatten. Leider mussten wir feststellen, dass das auch an diesem Tag der Fall war. Am 30/01 war der „Auckland Anniversary Day“ an dem, aus welchem Grund auch immer, alle Geschäfte geschlossen hatten. So änderten wir unseren Plan und machten uns gleich auf den Weg weiter südlich nach Napier.
Napier und das benachbarte Hastings wurden 1931 von einem starken Erdbeben in ihrem ganzen Bild vollkommen verändert. Der Boden wurde um ca. 2 Meter nach oben gedrückt, was die beiden Städte um fast 40 km² vergrößerte. Die Stadt wurde dann im Art déco Stil neu aufgebaut, ganz nach dem Motto der 1920er und 30er : „Unsere Stadt der Zukunft“.




Das schönste Ausflugsziel der Region Napier/Hastings bildet aber das „Cape Kidnappers“. Hier nisten insgesamt vier Basstölpel Kolonien jedes Jahr von Oktober bis Mitte Mai.
Es gibt zwei Möglichkeiten zum Cape Kidnappers zu gelangen. Die erste und einfachere ist es, sich auf den Anhänger eines Traktors zu setzten und sich einfach hinfahren zu lassen. Die andere Möglichkeit besteht darin, eine 18 km lange Wanderung zu machen. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, da wir keine Lust hatten mit noch 50 anderen Leuten zusammen dort anzukommen und dafür auch noch Geld zu bezahlen.
Die Zeiten um das Cape Kidnappers zu besuchen sind allerdings durch die Ebbe und die Flut begrenzt, da der Weg ca. 8 km am Strand entlang führt.
Der Weg ist bis zu diesen 8 km auch recht angenehm zu gehen. Der letzte Teil geht dann aber ca. 1km nur noch bergauf, was die Sache dann doch recht anstrengend macht (vor allem bei 30° im Schatten und wolkenfreiem Himmel ;-)).




Nach ca. 2,5 bis 3 Stunden hatten wir es dann aber endlich (und sogar noch vor allen „Traktorfahrern“) geschafft und hatten auf einmal mehrere tausend Basstölpel-Paare vor uns.



Diese Vögel sind im Gegensatz zu anderen gar nicht scheu und man kann sich ihnen bis auf wenige cm nähern, ohne das sie erschreckt davon fliegen!




Nach ungefähr 15 Minuten ungestörtem Vogelbeobachten war es dann leider vorbei mit der Ruhe, da der Traktor angekommen war. Also machten wir uns nach einer kurzen Pause auf unseren 9 km Rückweg.
Mit „leicht“ schmerzenden Füßen kamen wir dann so gegen 20.15 Uhr wieder im Hostel an und chillten erstmal eine Runde in den Hängesesseln auf der Dachterasse in der Abenddämmerung!


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